Bei uns geht niemand leer aus
Volksbank übergibt 2.500 Euro an die Tafel
10.12.2025
10.12.2025
Wer die Räume des Vereins Hückelhovener Tafel e.V. am Friedrichplatz betritt, kommt draußen an einem reich geschmückten Tannenbaum vorbei. Davor stehen Kisten mit weihnachtlichen Gestecken, außerdem gibt es Blumen, unter anderem Rosen und Amaryllis. Stünden nicht die beiden Kühltransporter vor der Tür, man könnte fast meinen, einen Blumen- oder auch Gemüseladen zu betreten.
Im Inneren des langgezogenen Gebäudes herrscht rege Betriebsamkeit. Zwei Auszubildende, die von der lokalen Firma Mehler Texnologies als freiwillige Helfer abgestellt wurden, tragen gerade Päckchen aus der ersten Etage nach unten. Dort sind fünf Frauen konzentriert damit beschäftigt Weihnachtspäckchen mit Nudeln, Kakao, und anderen gespendeten Lebensmitteln, zu packen. Außerdem stellen sie in jedes Päckchen noch ein Keramikbecher mit Süßigkeiten.
Heinz-Josef Schmitz, 1. Vorsitzender des Vereins, ist derweil in den recht beengten Räumlichkeiten mal hier mal da im Einsatz. Es gilt eine Menge zu organisieren in diesen Tagen vor Weihnachten: „Wir werden wohl rund 400 Päckchen verteilen können. Zusätzlich zu den Lebensmitteln, die wir ohnehin an zwei Tagen in Hückelhoven und an einem Tag in Wassenberg, ausgeben.“ Da man aber über ein gut gefülltes Vorratslager verfügt, können, sollte es mal unerwartet eng werden mit den Spenden, alle versorgt werden. Niemand geht leer aus.“ Insgesamt würden so regelmäßig um die 900 bis 1.000 Personen bedient.
Das war schon einmal anders, als bis zu 1.400 regelmäßig kamen, vor allem Syrer und Ukrainer, erinnert er sich. „Die Zahl ist zurückgegangen, weil die Menschen entweder zurück in die Heimat gegangen sind oder eine Arbeitsstelle gefunden haben und nicht mehr auf unserer Hilfe angewiesen sind“, erzählt Schmitz. Da das Aufkommen der Spenden aber nicht geringer geworden ist, „können wir die anderen noch besser versorgen.“
Franz D. Meurers, Vorstand der Volksbank Mönchengladbach eG, ist beeindruckt von der emsigen Arbeit der insgesamt rund 120 Ehrenamtlichen, die ihre Arbeit und Freizeit in den Dienst der guten Sache stellen. Mit den Worten „diese wertvolle Arbeit und das Engagement unterstützen wir auch in diesem Jahr von ganzem Herzen“, übergibt er einen Scheck über 2.500 Euro. Da die Hückelhovener Tafel „einen wesentlichen Beitrag für das Wohl der Menschen in der Region leistet“, werde die Genossenschaftsbank sich auch weiterhin engagieren: „Diese Hilfsbereitschaft entspricht exakt dem grundlegenden Gedanken unseres Hauses: Einer für alle alle für einen.“ Dann setzt er noch hinzu: „Als Bank in und für die Region nehmen wir selbstverständlich unsere Verantwortung für die Menschen wahr.“
Sechs Tafeln arbeiten im Geschäftsgebiet der Volksbank Mönchengladbach eG, erzählt Sven Börstinghaus, Leiter für das Firmenkundengeschäft im Regionalmarkt Erkelenz, ergänzt: „Jede bedenken wir mit der gleichen Summe. Das sind insgesamt 15.000 Euro.“
Bei der Suche nach gespendeten Lebensmitteln warten Schmitz und seine Mitstreiter nicht darauf, dass ihnen Spenden angeboten werden, „wir machen selbst Akquise und gehen direkt auf die Firmen oder auf die Landwirte zu.“ Zudem gebe es Kooperationen mit anderen Tafel und Ausgabestellen wie etwa Dormagen oder Düren.
Sabine Comouth leitet hauptamtlich den Betrieb der örtlichen Tafel. Gemeinsam mit Heinz-Josef „Juppi“ Schmitz ist sie in aller Regel von morgens bis abends vor Ort. Sie könne und möchte niemanden wegschicken, ohne ihm geholfen zu haben: „Einmal kam jemand im Bademantel zur Ausgabestelle, so arm war er. Wir haben dann dafür gesorgt, dass er beim nächsten Mal eine Jacke bekommen hat.“ Möglich wird das, weil die Tafel ein Depot in Baal betreibt. Schmitz: „Außer Mobiliar bekommen die Kundinnen und Kunden dort alles.“
Sabine Comouth packt auch schon mal eine Tasche mit den vorrätigen Lebensmitteln, auch wenn kein Berechtigungsschein vorliegt. Sie geht in ihrer Arbeit auf, erzählt sie. Und dass sie von den Menschen oft auch etwas zurückbekommt: „Wenn sich jemand bedankt und Gott schütze Sie sagt, bekomme ich eine Gänsehaut. Man könnte weinen.“
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