Michael Konder ist einer der Banker, die regelmäßig ihren Businessanzug gegen einen Blaumann tauschen und statt ihrer Kugelschreiber eine Bohrmaschine oder einen Pinsel in die Hand nehmen. Immer in ihrer Freizeit und auch immer rein ehrenamtlich. Der Firmenkundenberater der Volksbank Mönchengladbach ist seit Anbeginn dabei: „Es macht Spaß. Der Zusammenhalt untereinander ist groß. Außerdem sieht man am Ende was man geschafft hat.“
Bisher haben die Mitarbeiter der Genossenschaftsbank 23 Projekte umgesetzt, hat der Vorsitzende des Betriebsrates Andreas Ewerhardy nachgerechnet: „Darunter sind einige Kindergärten, genauso wie auch die Hilfsorganisation für einen Mittagstisch für Kinder, aber auch eine Notunterbringung für Männer.“
Der Erfolg ist derart durchschlagend, dass das ehrenamtliche Projekt „Wir helfen“ nun konsequent auch auf das Geschäftsgebiet Erkelenz und Wegberg ausgeweitet wird. „Schon kurz nach unserer Fusion hatten wir bereits bei einem Projekt ein Team aus beiden Banken“, so Ewerhardy. Insgesamt stünde den Organisatoren ein Pool von bis zu 60 BankmitarbeiterInnen zur Verfügung: „Im Schnitt sind immer zehn Kolleginnen und Kollegen vor Ort. Es können ja nicht immer alle.“ Und es seien je nach Arbeitsaufwand die unterschiedlichsten Talente gefragt.
Dr. Veit Luxem, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Mönchengladbach eG freut sich über so viel Engagement: „Vor allem, weil der Anstoß zu dem ehrenamtlichen Arbeiten aus dem Kreis der Belegschaft kam. Das war 2012, im Raiffeisenjahr. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben ein Leitbild erarbeitet und wollten auch nach außen deutlich zeigen, dass die Genossenschaftsidee `Hilfe zur Selbsthilfe´ mehr ist als ein Lippenbekenntnis und sie die Werte auch in ihrer Freizeit leben.“
Brigitte Bloschak ist stellvertretende Geschäftsführerin der Diakonie in Mönchengladbach und zugleich Fachbereichsleiterin der Gefährdetenhilfe. Sie ist froh, dass die Helfer der Volksbank schon mehrfach für das Diakonische Werk aktiv waren: „Bisher wurden von ihnen neben der Notunterbringung die beiden Tagesaufenthalte `Café Pflaster´ in Gladbach und Rheydt gestrichen. Das war für unsere Besucher eine ganz besondere Wertschätzung.“ Diese Menschen stünden zu oft am Rand der Gesellschaft und würden nicht gesehen: „Für sie war es ein ganz besonderes I-Tüpfelchen als sie in die frisch gestrichenen Räume kamen. Diese stille und schnelle Aktion der BankerInnen ist auch eine besondere Anerkennung unserer Arbeit.“
Wer im Volksbank-Geschäftsgebiet Hilfe sucht, kann sich gerne bei den Projektlern von „Wir helfen“ melden, erklärt Andreas Ewerhardy: „Bewerbungsschluss ist der 5. Juli. Danach suchen wir die passenden Projekte aus.“ Sie würden dann nach Absprache mit den Hilfesuchenden geplant und durchgeführt: „Das kann dann schon mal bis ins nächste Jahr dauern, bis wir anfangen können.“
Anfragen rein finanzieller Natur würden prinzipiell abgelehnt. „Wir setzen ausschließlich unsere Freizeit und unsere Muskelkraft ein“, betont der Betriebsratsvorsitzende. Allerdings würden bestimmte Kosten übernommen, „z.B. wenn Farben und Arbeitsmaterialien angeschafft werden müssen.“
Dr. Veit Luxem sieht in der freiwilligen ehrenamtlichen Arbeit einen deutlichen Beweis, „dass wir in der Region tief verwurzelt und ihr mit ganzem Herzen verbunden sind.“ Mit Blick auf den Finanzplatz Frankfurt fügt er hinzu: „Das finden Sie bei den Großbanken sicher nicht.“
Bewerbungen unter wirhelfen@voba-mg.de. Weitere Infos unter www.voba-mg.de