Heidrun Esser, Repräsentantin des Mönchengladbacher Kinderschutzbund e.V., hat klare Vorstellungen, was mit der Spende der Volksbank Mönchengladbach eG geschehen soll: „Wir werden die 2.500 Euro für die Arbeit in unserem Krisenzimmer nutzen. Dort können Kinder und Jugendliche ohne Termin über sich und ihre Schwierigkeiten sprechen. Und vor allem ohne Angst, dass etwas davon nach außen dringt.“
Insgesamt 7.500 Euro aus dem Gewinnsparen der Volksbanken werden in diesem Jahr von der Genossenschaftsbank an die Ortsverbände der Kinderschützer in Gladbach, Willich und Erkelenz verteilt. „Wir sind vom Konzept ihrer Arbeit überzeugt, die auch unserem Grundsatz der Hilfe zur Selbsthilfe entspricht“, begründete der Vorstandsvorsitzende der Mönchengladbacher Volksbank Dr. Veit Luxem. Die ehrenamtliche Arbeit sei ein wichtiger Baustein für ein funktionierendes Gemeinwesen, daher seien im vergangenen Jahr die Tafeln in der Region mit einer Spende bedacht worden.
In Erkelenz wird das Geld in die Arbeit mit Flüchtlingen fließen. „Wir gehen in die entsprechenden Einrichtungen und werden als Ansprechpartner wahrgenommen“, so der Vorsitzende Michael Kutz. Die Arbeitschwerpunkte des Erkelenzer Ortsverbandes lägen u.a. in der Ernährungsberatung, der Vermeidung von Gewalt und Mobbing, der Vermeidung von häuslicher Gewalt und der allgemeinen Krisenhilfe. Unterstützung und Hilfe die Not tue, so Kutz: „Wir haben z.B. in diesem Jahr 16 Fälle von sexuellem Missbrauch.“
In Willich, so der stellvertretende Vorsitzende Dieter Lambertz, „werden die 2.500 Euro in die Einrichtung der neuen Räumlichkeiten fließen, in Soft-und Hardware. Wir bekommen 280 Quadratmeter kostenfrei zur Verfügung gestellt, die Anfang 2020 bezogen werden können.“
Allen Ortsverbänden, die unter dem Dach des Bundesverbandes autark sind, ist Eines gemein, so Michael Kutz und Heidrun Esser unisono: „Wir sind die Vorstufe zu den offiziellen Stellen wie dem Jugendamt. Von daher haben wir ganz andere Möglichkeiten und sind nicht gezwungen, sofort mit rechtlichen Konsequenzen zu reagieren.“ Ihnen sei wichtig: „Zuhören, abwägen, vor allem aber den Betroffenen vermitteln, dass wir nicht hinter ihrem Rücken über sie reden. Wir reden mit den Kindern und Jugendlichen.“ Und erst aus dem so ganz langsam und behutsam entstehenden Vertrauensverhältnis heraus, werden die nächsten Schritte mit ihnen gemeinsam vereinbart.“ Michael Kutz bringt es auf den Punkt: „Die Kinder und Jugendlichen sind sehr sensibel, wenn es um Offenheit und Ehrlichkeit geht.“
Die Vorstände der Volksbank, Dr. Veit Luxem, Josef Brück und Franz Meurers, nahmen sich bei der Übergabe der Schecks die Zeit und wollten viel über die Arbeit der haupt- und ehrenamtlichen Kräfte in den Vereinen wissen. So erfuhren sie u.a., dass sie auf Spenden angewiesen sind, bzw. auf Strafgeldzuweisungen der Gerichte, um über die Runden zu kommen. So werden in Mönchengladbach im Jahr 160.000 Euro an Spendengeldern gebraucht, in Erkelenz sind es 140.000 Euro. Und es seien alle gesellschaftlichen Schichten betroffen: „Meistens geht es tatsächlich um Drogen, Alkohol, und Gewalt.“
Nicht hinter dem Rücken der Kinder agieren
Volksbank spendet an den Kinderschutzbund
11.12.2019
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