Gemeinsam stark aufgestellt

Volksbanken Mönchengladbach und Meerbusch beschließen Zusammenschluss

08.09.2020

Foto: Volksbank Mönchengladbach

Mönchengladbach/Meerbusch. Eigentlich sollten die Vertreterversammlungen der Volksbanken Mönchengladbach und Meerbusch bereits im Mai dieses Jahres stattfinden. Corona bedingt konnten diese nun erst in der letzten Woche abgehalten werden. Neben der Berichterstattung über das Ergebnis des Jahres 2019 stand auf der Tagesordnung die Verschmelzung der beiden Institute.


Im Anschluss standen nunmehr die Vorstände Dr. Veit Luxem, Josef Brück und Franz-Dierk Meurers (Volksbank Mönchengladbach eG) sowie Volker Klemm und Carsten Thören (Volksbank Meerbusch eG) zu einem Pressegespräch zur Verfügung.


Bereits am 5. Juni d. J. hatten die Vorstände der beiden Genossenschaftsbanken einen Entwurf eines Verschmelzungsvertrags unterschrieben, der die Eckpfeiler der geplanten Fusion der Geldhäuser beinhaltete. Dieser Entwurf wurde den Vertreterversammlungen beider Genossenschaftsbanken am 1. September in Meerbusch und am 2. September in der Kaiser-Friedrich-Halle in Mönchengladbach zur Abstimmung vorgelegt. Beide Versammlungen stimmten der Fusion einstimmig zu und machten den Weg frei für die neue Volksbank.


Der Vorstandsvorsitzende der Volksbank Mönchengladbach, Dr. Veit Luxem, sagte nach der Entscheidung: „Ich bedanke mich für Ihr Vertrauen, das war eine gute Entscheidung. Die Fusion schafft die erforderlichen Grundlagen, um unseren Förderauftrag gegenüber unseren Mitgliedern weiterhin zuverlässig, wirtschaftlich, nachhaltig und persönlich erfüllen zu können. Sie ist der richtige Schritt in die Zukunft.“


Durch den Zusammenschluss rüsten sich beide Institute für die zukünftigen Herausforderungen, die sie gemeinsam und im Sinne ihrer Kunden und Mitglieder nachhaltig meistern wollten. Zu den Herausforderungen zählen neben dem wachsenden und sich verändernden Sektor der Finanzdienstleistung vor allem die stark zunehmende Digitalisierung, anhaltende Niedrigzinsen und eine sich ständig verschärfende Regulatorik. Doch auch das Verhalten und die Erwartungen der Kunden ändern sich zunehmend. Beide Geldinstitute seien zu der Überzeugung gekommen, gemeinsam besser und nachhaltiger auf diese Themen reagieren zu können, betonte Luxem.


Die Geldinstitute verfügen aufgrund ihrer Nachbarschaft und der genossenschaftlich ausgerichteten Geschäftsbasis sowie vielfältigen Verbindungen in der Region über eine solide gemeinsame Basis, erklärte Luxem. „Wir fusionieren aus einer Position der Stärke heraus und halten das Heft des Handelns in Händen“, erklärte er. „So schaffen wir Synergien, die sich für unsere Kunden, Mitglieder und Partner gleichermaßen positiv auswirken werden.“


Im vergangenen Jahr war mit den Sondierungsgesprächen für die Fusion begonnen worden. Nun zeigten sich beide Seiten zufrieden damit, dass der rechtliche Zusammenschluss den Umständen entsprechend und mit geringer Verzögerung durchgeführt werden konnte. Die Fusion wird durch die Eintragung im Genossenschaftsregister rückwirkend zum 01.01.2020 gültig. Die technische Fusion soll am Wochenende 24. bzw. 25. Oktober 2020 durchgeführt werden.


Die Volksbank Meerbusch, als übertragendes Institut, wird als Niederlassung der Volksbank Mönchengladbach eG eingetragen werden, ebenso wie bei vorherigen Fusionen die Volksbanken Erkelenz und Willich. Hierdurch wird auch zukünftig der regionale Bezug der neuen Genossenschaftsbank verdeutlicht, auf den die Vorstände viel Wert legen. Die beiden derzeitigen Meerbuscher Vorstände Volker Klemm und Carsten Thören werden zunächst als Generalbevollmächtigte der Volksbank Mönchengladbach ihre Arbeit im fusionierten Institut aufnehmen.


Über die Volksbank Mönchengladbach
Die neue Volksbank Mönchengladbach gehört mit einer Bilanzsumme von rund 2,3 Mrd. Euro zu den größten und kapitalstärksten Genossenschaftsbanken im Rheinland. Mit ihren rund 460 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern betreut sie knapp 100.000 Privatkunden sowie gewerbliche und mittelständische Firmenkunden an 26 Standorten in der Region. Nahezu jeder dritte Kunde ist zugleich Mitglied der Bank. Dank ihrer besonderen Kundennähe ist sie seit ihrer Gründung im Jahr 1925 ein verlässlicher Partner des privaten und gewerblichen Mittelstandes in der Region. Die enge Verwurzelung mit den Menschen und Institutionen in der Region kommt auch durch die vielfältige Unterstützung des gesellschaftlichen Lebens zum Ausdruck – ob im kulturellen, sozialen oder sportlichen Bereich.


Zuvor konnte Luxem im Vorstandsbericht - wenn auch verspätet - über eine gute Entwicklung der Volksbank Mönchengladbach in 2019 berichten.


Inmitten unruhiger Zeiten in Politik und Gesellschaft sowie Wirtschaft und Finanzwesen positioniere sich die Genossenschaftsbank weiter als sicherer Hafen in finanziellen Fragen ihrer Mitglieder und Kunden. Das gelte nicht nur für die Spareinlagen und Kundenkredite, sondern auch für die gemeinsamen genossenschaftlichen Werte. „Unsere Werte überzeugen. Und damit meine ich nicht nur die Bilanz und Gewinne, sondern vor allem Werte wie Nähe, Verlässlichkeit und Transparenz sowie gesellschaftliche wie auch soziale Verantwortung.“ Zufriedenheit und Ansporn gingen Hand in Hand, fasste Luxem das Geschäftsjahr der Genossenschaftsbank zusammen. „Unsere Aufgabe als Volksbank ist es, Sicherheit gerade dort zu schaffen, wo besonders viel Bewegung und auch Unzufriedenheit herrscht: im Bereich der Finanzdienstleistungen. Ich denke, wir werden als Genossenschaftsbank dieser Aufgabe mehr als gerecht.“ Hierbei dürfe die Genossenschaftsbank die Augen vor der zunehmenden Digitalisierung nicht verschließen. Der Abruf von Bankdienstleistungen über das Internet per PC oder Smartphone schreite immer schneller voran und hier heiße es, intelligente Lösungen für den Kunden bereit zu stellen. Der Kunde entscheidet über den Zugangsweg zur Bank und das sei nicht unbedingt die Filiale vor Ort.


„Wir verknüpfen unsere dezentralen Kräfte zu einem leistungsstarken Ökosystem mit regionaler Prägung. Damit leisten wir einen wertvollen Beitrag zur Lebenszufriedenheit unserer Mitglieder,“ so Luxem. Nach Abzug der Steuern weist die Bank einen Jahresüberschuss von 2,3 Millionen Euro aus.


Nach eindringlicher Empfehlung der BaFin dürfen beaufsichtigte Institute Dividenden erst nach dem 30. September 2020 beschließen und ausschütten. Insofern konnte in der Vertreterversammlung nur über die Rücklagendotierung beschlossen werden.


Ihr hartes Kernkapital – bestehend aus Geschäftsguthaben, Rücklagen und Fonds für allgemeine Bankrisiken – wird das Institut entsprechend den steigenden gesetzlichen Anforderungen deutlich ausbauen. Nach Beschluss der Vertreterversammlung zur Gewinnverwendung steigt das Eigenkapital auf 201 Millionen Euro, ein Plus von 11,4 Millionen Euro.


Einen Beschluss über die Dividende in Höhe von 5 %, ausmachend 1,5 Millionen Euro will das vereinte Institut noch in diesem Jahr in einer virtuellen Vertreterversammlung herbeiführen.


Neben den aktuellen Entwicklungen bleiben auch die weiteren Rahmenbedingungen für Banken höchst anspruchsvoll. Es ist nicht damit zu rechnen, dass sich die Zinssituation auf absehbare Zeit verbessert. Die Folgen der Corona-Pandemie trifft auch die heimische Wirtschaft mit großer Wucht. „Corona hat das Land auf den Kopf gestellt“, stellte Luxem fest.


Es werden größte Anstrengungen unternommen, um die Unternehmen mit Liquidität zu versorgen. Wie schwer die langfristigen Auswirkungen der Pandemie auf die heimische Wirtschaft sein werden, ist zum aktuellen Zeitpunkt kaum absehbar.


In diesen bewegten Zeiten zeigt sich jedoch, wie aus Solidarität und Zugewandtheit neue Stärke entstehen kann. Das gilt für den zwischenmenschlichen Bereich, das gilt genauso für die Wirtschaft. Was einer allein nicht schafft, das schaffen viele. Die Kraft des genossenschaftlichen Gedankens zeigt sich gerade in der Krise. Die Volksbank Mönchengladbach steht ihren Kunden zur Seite. Auch in dieser schwierigen Situation. Das gilt für unsere Privatkunden genauso wie für die mittelständische Wirtschaft, der wir uns eng verbunden fühlen. Nur gemeinsam sind wir stark und überwinden die Herausforderungen, welche die Corona-Pandemie an uns alle stellt, so die einhellige Meinung aller Vorstandsmitglieder.

Dieser solidarische Gedanke manifestiert sich nicht nur in den umfassenden Liquiditätsprogrammen für regionale Unternehmer. Er zeigt sich genauso in der Unterstützung des lokalen Handels, sowie des Brauchtums und der Vereine. Die Kraft der rund 32.000 Mitglieder wird auch weiterhin wichtiger Stützpfeiler für die Wirtschaft und das gesellschaftliche Zusammenleben in der Region sein.

Pressekontakt