Hoher Zufluss an Kundengeldern/gesunde heimische Wirtschaft
Ein Bilanzsummen-Zuwachs um 5,2 Prozent (Vorjahr: 4,6 Prozent) auf 2 Mrd. Euro, ein betreutes Kundenvolumen von rund 4 Mrd. Euro (Vorjahr: 3,8 Mrd. Euro) und eine gesunde heimische Wirtschaft: „2019 war erneut ein gutes Jahr für die Volksbank Mönchengladbach – dem zunehmend herausfordernden Zinsumfeld zum Trotz.“ Das unterstrich der Vorstandsvorsitzende der Volksbank Mönchengladbach eG, Dr. Veit Luxem, bei der Bilanzpressekonferenz mit seinen Vorstandskollegen Josef Brück und Franz D. Meurers.
Einer ungebrochenen hohen Beliebtheit in der Region - trotz Nullverzinsung - erfreuten sich die Einlagenkonten. Hier verzeichnete die Volksbank Nettozuflüsse von insgesamt rund 88 Millionen Euro (Vorjahr: 77 Millionen Euro). Der Gesamtbestand beträgt nun 1,48 Mrd. Euro (Vorjahr: 1,39 Mrd. Euro). „Wir freuen uns über das starke Kundenvertrauen. Trotzdem sollten Sparerinnen und Sparer angesichts des Niedrigzinses auch auf ertragsstärkere Anlageformen wie Aktien und Fonds setzen“, unterstrich Luxem und führte weiterhin aus: „Für Großeinleger werden seit Anfang 2020 bei Geldanlagen auf Bankkonten Negativzinsvereinbarungen getroffen“.
Besonders erfreut zeigte sich der Vorstandsvorsitzende daher über die ebenfalls wachsende Nachfrage nach Wertpapieranlagen. So stieg die Anzahl der Investmentfondsdepots bei der Volksbank 2019 um 2.084 (Vorjahr: 1.761) auf nunmehr gut 31.600. Das Volumen der Neuanlagen in Wertpapier- und Immobilienfonds betrug 55 Millionen Euro. Zusätzlich wuchsen die im Bankdepot verwahrten Kundenvermögenswerte um 35 Millionen Euro.
Wirtschaft profitiert von hoher Liquidität
Im Kreditgeschäft hat die Volksbank Mönchengladbach eG knapp 103 Millionen Euro neue Darlehen an Privat- und Unternehmenskunden herausgegeben. Unter Berücksichtigung des hierbei starken Volumens der Sondertilgungen entwickelte sich das bilanzielle Volumen mit 1,1 Mrd. Euro auf Vorjahresniveau.
Insbesondere bei den Baufinanzierungen konnte die Volksbank Mönchengladbach den Kundenwünschen in über 1.300 Kreditanfragen bzw. in einem Volumen von rund 149 Millionen Euro nachkommen und somit die Realisierung der Eigenheimwünsche unterstützen. Auch das Immobilienvermittlungsgeschäft bestätigt mit 118 vermittelten Objekten und einem Volumen von 27 Millionen Euro den starken Drang der Privatpersonen nach einem eigenen Haus oder einer eigenen Wohnung.
„Aufgrund der wirtschaftlichen Erfolge der vergangenen Jahre sind die hiesigen Unternehmen so gut mit Liquidität ausgestattet, dass sie derzeit viele Investitionen aus eigenen Mitteln finanzieren. Wenn sie für ihre Wachstumsprojekte zusätzliches Geld benötigen, stehen wir ihnen als zuverlässige Finanzierungspartner zur Verfügung. Das gehört zum Kern unseres genossenschaftlichen Auftrages“, betont Luxem.
Bilanzsumme und betreutes Kundenvolumen wachsen
Unter dem Strich erhöhte sich die Bilanzsumme 2019 um 98 Millionen Euro (Vorjahr: 89 Millionen Euro) auf nun knapp 2 Mrd. Euro. Das betreute Kundenvolumen, das auch Geschäfte umfasst, die an genossenschaftliche Partnerunternehmen wie Union Investment, R+V Versicherung oder DZ HYP vermittelt werden, stieg um ebenfalls 5,4 Prozent (Vorjahr: 2,8 Prozent) auf rund 4,0 Mrd. Euro - ein Plus von 206 Millionen Euro.
Betriebsergebnis leicht schlechter
Der Zinsüberschuss, die wichtigste Ertragsquelle der Volksbank, beläuft sich auf 35,3 Millionen Euro und ist damit 3,9 Prozent geringer als im Vorjahr (36,7 Millionen Euro). Angesichts des herrschenden Zinsumfeldes ist diese Entwicklung gerade für eine Genossenschaftsbank nicht verwunderlich und leider branchenweit zu beobachten. Der Provisionsüberschuss konnte mit 16,1 Millionen Euro stabil auf Vorjahresniveau gehalten werden. Haupttreiber sei neben dem Zahlungsverkehr weiterhin das Wertpapiergeschäft und hier der Absatz von Kapitalmarktfonds gewesen. Die Verwaltungsaufwendungen haben sich unter Einbezug migrationsbedingter Sonderaufwendungen auf 37,2 Millionen Euro (Vorjahr: 35,7 Millionen Euro) erhöht. Saldiert weist die Volksbank somit für 2019 ein Betriebsergebnis von 14,5 Millionen Euro nach 17,9 Millionen Euro im Vorjahr aus.
Dividendensumme von rund 1,3 Millionen Euro
Dank anhaltend geringer Kreditrisiken und einer positiven Entwicklung an den Kapitalmärkten erhöhte sich das Betriebsergebnis nach Bewertung der Bank auf 17,8 Millionen Euro. Trotz Zusatzbelastungen aufgrund der EDV-Umstellung, Ertragsteuern in Höhe von 5,1 Mio. Euro (Vorjahr: 3,3 Mio. Euro) sowie Dotierung des Fonds für allgemeine Bankrisiken (9,7 Millionen Euro) ist die Bank mit einem auszuweisenden Jahresüberschuss in Höhe von 3,0 Millionen Euro (Vorjahr: 3,1 Millionen Euro) zufrieden. „Wir nutzen dieses Ergebnis primär zur weiteren Stärkung unseres Eigenkapitals, um uns für die Zukunft und für steigende regulatorische Anforderungen zu rüsten“, so Luxem. Doch auch die rund 26.000 Genossenschaftsmitglieder können sich – vorbehaltlich der Zustimmung der Vertreterversammlung – auf eine geplante Dividendensumme von 1,27 Millionen Euro freuen.
Der Nutzen, den die Volksbank Mönchengladbach für ihre Mitglieder und ihre Region stiften, geht aber weit über die Dividendenzahlungen hinaus, wie Luxem unterstreicht. Ablesbar sei dies beispielsweise an den ausgeschütteten Zweckerträgen in Höhe von 201.000 Euro an 250 Vereine (Vorjahr: 192.000 Euro an 215 Vereine), 9.000 Euro mehr als im Vorjahr. Zudem zahlt die Genossenschaftsbank 5,1 Millionen Euro (Vorjahr: 3,3 Millionen Euro) an Ertragsteuern und leistet damit einen bedeutenden Beitrag zur Finanzierung der öffentlichen Hand. Weiterhin beschäftigt die Volksbank Mönchengladbach eG 394 Mitarbeiter (Vorjahr: 394 Mitarbeiter). Mit über 3.833 Ausbildungstagen sorgte die Bank dafür, dass ihre Mitarbeiter ihr Wissen stets auf aktuellem Stand halten. Die Zahl der 2019 eingestellten Auszubildenden betrug 9 (Vorjahr: 8). Insgesamt bildet die Bank damit aktuell 25 junge Menschen aus. „Mit unserer Ausbildungsquote von 6,4 Prozent liegen wir über dem Durchschnitt der deutschen Wirtschaft“, so Luxem.
Erfolgsmodell „Wir helfen“
Auch im vergangenen Jahr haben die Mitarbeiter der Volksbank Mönchengladbach eG ihr ehrenamtliches Engagement weitergeführt.
In ihrer Freizeit wurden 2019 insgesamt 5 Projekte umgesetzt. Beispielsweise bei der Umgestaltung des Außengeländes von Haus Hohenbusch (in Erkelenz) oder beim Räumen des Geländes für das künftige zu Hause der Niers-Kids (in Mönchengladbach). Entstanden war die Idee im Jahr der Genossenschaften 2012. Damals hatte sich eine Initiative rund um den Betriebsrat gegründet, die seit Beginn an von der Geschäftsführung der Bank unterstützt wird. Die Vorstände seien „positiv überrascht“ über den Erfolg und stolz darauf, so Meurers, „dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter so engagiert sind. Dies entspricht unserem Selbstbild: Wir arbeiten als Menschen für die und mit den Menschen. Und das macht selbstverständlich nicht vor den üblichen Büro- und Schalterzeiten Halt.“ Auch in 2020 werde es eine Fortsetzung dieses Erfolgsmodells geben.
Wohnen und arbeiten in zentraler Lage
Die Volksbank Mönchengladbach eG betätigt sich auch als Bauherr. So errichtet sie im Herzen der Stadt Erkelenz ein Wohn- und Gewerbeobjekt mit 30 Wohnungen und zwei Gewerbeeinheiten, welches im Sommer 2020 fertiggestellt wird. Das Investitionsvolumen beträgt 7 Millionen Euro. Das Richtfest an der Hermann-Josef-Gormanns-Straße ist für den 24. April 2020 und ein weiteres Projekt ist in Wegberg geplant.
Omnikanalstrategie wird konsequent weiterentwickelt
Die Volksbank Mönchengladbach eG entwickelt unter dem Stichwort „Omnikanalstrategie“ ihr Serviceangebot weiter. „Wir wollen da sein, wo unsere Mitglieder und Kunden sind. Und das sind zunehmend die digitalen Kanäle“, so Josef Brück. „Das Kundenverhalten verändert sich: Einfache Serviceleistungen erledigen unsere Kunden zunehmend online. Gleichzeitig steigt der Bedarf nach komplexen Beratungsleistungen im Niedrigzinsumfeld.“ Kunden können daher aus einer breiten Palette von Kontaktmöglichkeiten wählen: Online von zu Hause, per VR-Banking-App von unterwegs oder auch persönlich in der nächsten Filiale.
„Das veränderte Kundenverhalten sowie der demographische Wandel erfordern nachdrückliches Handeln. Hierauf müssen wir als Vorstände reagieren. Das machen wir, indem wir die Chancen der Digitalisierung konsequent für unsere Mitglieder und Kunden erschließen“, so Brück.
Einige Zahlen für 2019, die das veränderte Kundenverhalten untermauern:
- 70 % unserer Kunden sind Online-Kunden und 72 % der KK-Konten werden online geführt
- 2.394.863 Stück Überweisungen in 2019
- davon Online: 2.025.154 Stück (84,56 %)
- davon per Online-Banking 1.834.578 (76,60 %)
- davon per SB-Terminal 190.576 (7,96 %)
- davon Online: 2.025.154 Stück (84,56 %)
„Wir werden aber weiterhin im gesamten Geschäftsgebiet persönlich erreichbar sein“, stellt Brück klar. „Und wir kommen für unsere genossenschaftliche Beratung sogar, auf Wunsch, in die eigenen vier Wände unserer Kunden.“
Die im Laufe des Jahres geplante Fusion der beiden benachbarten Volksbanken in Mönchengladbach und in Meerbusch nimmt derzeit Formen an.
Grundlage für die Fusion sind die großen Herausforderungen, die sich insbesondere durch die anhaltende Niedrigzinsphase, die immer komplexer werdenden Gesetzes- und Meldevorschriften sowie die Digitalisierung ergeben. Vor diesem Hintergrund gelte es, Antworten zu finden und die Leistungsfähigkeit beider Häuser im Interesse der Mitglieder und Kunden zu sichern.
Die neue Bank wird eine Bilanzsumme von knapp 2,3 Mrd. Euro aufweisen. 461 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter würden sich an 26 Standorten für Mitglieder und Kunden engagieren. Auf die gegenwärtige Filialstruktur hätte die Fusion keine Auswirkungen. Mitarbeiter aus verschiedenen Abteilungen beider Häuser haben sich in den letzten Wochen in Arbeitsgruppen mit dem Zusammenschluss auseinandergesetzt.
Am 25. Mai 2020 wird die Vertreterversammlung der Volksbank Meerbusch eG über die dann vorliegenden Vorschläge entscheiden, am 26. Mai 2020 folgt die Vertreterversammlung in Mönchengladbach. Die Fusion würde rückwirkend zum 1. Januar 2020 erfolgen.
Insgesamt zeigt sich die Volksbank Mönchengladbach eG überzeugt, die richtige Balance zwischen wirtschaftlicher Nachhaltigkeit und Kundennähe gefunden zu haben. Luxem: „Wir sind und bleiben eine Genossenschaftsbank mit klarem Förderauftrag!“ Wir müssen und werden unsere regionale Verankerung bewahren und die Verantwortung für unsere Wirtschaftsstrukturen vor Ort tragen. „Dann werden wir auch weiterhin als erfolgreiche Genossenschaftsbank agieren.“
„Die Volksbank Mönchengladbach leistet einen unverzichtbaren Beitrag für ihre Mitglieder, für ihre Privat- und Geschäftskunden und für die gesamte Region. Das bestätigen unsere Zahlen für 2019 erneut“, lautet das Fazit des Vorstandsvorsitzenden. „Wir wünschen uns, dass Politik und Bankenregulierer dies noch stärker anerkennen als bisher.“ So müssten die bürokratischen Belastungen für risikoarme Regionalbanken gesenkt werden. Erfreulicherweise habe die EU mit ihrer Entscheidung, die Regulierung verhältnismäßiger zu gestalten und damit kleinere Institute zu entlasten, einen ersten Schritt in die richtige Richtung unternommen.
Aber auch bei der aktuellen Diskussion um eine mögliche Vergemeinschaftung der Einlagensicherung in Europa müssten die Stärken der Genossenschaftsbanken angemessen berücksichtigt werden, fordert Luxem: „Die selbstorganisierte Sicherungseinrichtung der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken hat 2019 ihren 85. Geburtstag gefeiert. Dank ihrer bewährten Präventionsmechanismen hat sie in all diesen Jahrzehnten ohne staatliche Hilfen beanspruchen zu müssen für eine Stabilität gesorgt, die international ihresgleichen sucht. Dieses Erfolgsmodell darf nicht einer zwangsweisen Vergemeinschaftung zum Opfer fallen“, unterstreicht der Vorstandsvorsitzende.