Mehr als nur ein Feld

09.09.2022

Nachhaltigkeit
Foto: Volksbank Mönchengladbach eG

Nachhaltigkeitsprojekt der Volksbank geht auf

Keine Wolke am Himmel. Es ist heiß an diesem Mittag Anfang September. Landwirt Hans Wilhelm Lynders geleitet Josef Brück, Vorstand der Volksbank Mönchengladbach eG, über ein bereits halb abgeerntetes Kohlfeld, das vor einem Gehölz in eine Blühwiese übergeht. Er mag es nicht glauben, als er den Streifen erreicht: „Das war alles mal so schön blau.“ Ein paar Schritte weiter fährt er mit der Hand nachdenklich über eine schon vertrocknete Sonnenblume. Was ihn zumindest ein wenig beruhigt: „Dennoch können wir hier noch Schmetterlinge beobachten. “


Gerne hätte er dem Genossenschaftsbanker gezeigt, was aus den Sämereien geworden ist, die die Bank dem Landwirt im Rahmen ihres Nachhaltigkeitsprogramms im Frühjahr zur Verfügung gestellt hat. Aber der ungewöhnlich heiße Sommer hat auch ihm einen Strich durch die Rechnung gemacht. Einzig eine kleine Sonnenblume trotzt tapfer der Hitze und der Dürre und bietet sich als Fotomotiv an.


Josef Brück zeigt sich trotz der überwiegend braunen Fläche beeindruckt und biegt den Kopf einer Sonnenblume nach oben: „Hier kann man gut sehen, dass die Vögel die Körner aus der Blume fast vollständig herausgepickt haben.“ Für ihn das sichtbare Zeichen, dass die Genossenschaftsbank ihre Absicht erreicht hat.


Hans Wilhelm Lynders nimmt an der Aktion schon das zweite Mal teil und hat in diesem Jahr zwei seiner 170 Hektar der Natur überlassen: „Auf einem haben wir Getreide gesät, und nicht geerntet. Auf dem anderen haben wir die Sämereien der Bank ausgebracht. Darunter, neben Sonnenblumen, auch Lupine und Lavendel.“ Der Lavendel sei vor allem für die Bienen wichtig, fügt Josef Brück fachkundig hinzu.


Die Volksbank Mönchengladbach eG hat das Nachhaltigkeitsprojekt vor zwei Jahren aufgelegt, erklärt der Agrarfinanzberater der Bank, Frank Massier: „Im Augenblick nehmen in unserem Verbreitungsgebiet, also von Linnich bis nach Willich, sechs Landwirte teil.“
Es sei ein erfolgreiches Projekt: „Die Landwirte sind von unserer Zuwendung, also Samenmischungen im Wert von je 500 Euro, so überzeugt, dass sie nicht nur jeweils 500 Quadratmeter bearbeitet, sondern aus eigenem Antrieb zum Teil die Fläche auf bis zu 1.000 Quadratmeter pro Betrieb ausgedehnt haben. Bauer Lynders ist da ein gutes Beispiel.“ Unterstützung komme für die Landwirte und ihre Blühstreifen auch von der Landwirtschaftskammer.


Vorstand Josef Brück weitet den Begriff der Nachhaltigkeit über den landwirtschaftlichen Aspekt hinaus, deutlich aus: „Damit wollen wir zeigen, dass wir als Unternehmen insgesamt, was unsere tägliche Arbeit und das Miteinander im Haus betrifft, immer nachhaltiger sein möchten und auch werden.“ Er deutet auf das Feld in seinem Rücken: „Und das ist ein schöner Ort, um das symbolisch auf den Punkt zu bringen.“


Landwirt Hans Wilhelm Lynders, der seinen Hof in der sechsten Generation bewirtschaftet, war von Anfang an von dem Vorhaben begeistert: „Ich habe sofort zugesagt. Wir müssen für die Natur etwas tun. Nachhaltigkeit ist wichtig.“ Mit Genugtuung nahm er zur Kenntnis, dass die Volksbank das Projekt auch im kommenden Jahr weiterführen wird.

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