Draußen Pandemie und Unwetter. Drinnen so etwas wie Karnevalsstimmung. Horst Thoren, an diesem Vormittag Moderator, brachte es auf den Punkt: „Es ist alles anders. Aber, wir sind versammelt.“ Und das aus gutem Grund. Im weiträumigen Schulze-Delitzsch Raum der Volksbank Mönchengladbach eG in Neuwerk galt es, trotz aller Widrigkeiten, die diesjährigen Preisträger „Mensch der guten Tat“ zu ehren.
Die Jury entschied einstimmig, dass der Preis von je 1.111 Euro an den Gladbacher Verein „Suppentanten“ und die Obdachlosenhilfe „Wir für MG“ geht. Die traditionsreiche Würdigung ehrenamtlicher Arbeit wird bereits seit 1998 in jedem Jahr von der KG Immer Lustig Holt und der Genossenschaftsbank vergeben.
Franz Meurers, Vorstandsmitglied der Volksbank Mönchengladbach eG, und – wie Horst Thoren - selbst Mitglied der Jury, hatte zu der Feierstunde die anderen beiden Jurymitglieder Monika Bartsch und Günter Claßen eingeladen, um vor Ort präsent zu sein. Die Vertreter der Preisträger, dazu OB Felix Heinrichs, MKV Vorsitzender Gert Kartheuser, das Kinderprinzenpaar und auch das Große Prinzenpaar, Dirk Weise (MKV), und der Ehrenvorsitzende der KG Immer Lustig Holt, Hans Peter Jansen, waren auf einem großen Bildschirm zugeschaltet.
Monika Bartsch, Vorsitzende der Mönchengladbacher Tafel e.V. und frühere Oberbürgermeisterin, machte deutlich, warum das ehrenamtliche Arbeiten im sozialen Bereich so wichtig ist: „In unserer Stadt sind mehr als 40.000 Menschen auf die eine oder andere Sozialleistung angewiesen.“ Zum Glück gebe es im Mönchengladbach, so die Sprecherin der Jury weiter, gut 3.000 Ehrenamtler, die das Schicksal der bedürftigen Menschen durch ihr Engagement leichter machen wollen. „Und diese Arbeit ist wichtig“, so der amtierende Oberbürgermeister Heinrichs: „Das kann der Staat nämlich alleine nicht leisten.“
Kurze Einspielfilme gaben einen Einblick in die aktuelle Arbeit der beiden Ausgezeichneten. In regelmäßigen Abständen verteilen sie in der Stadt Lebensmittel, Kleidung, Hygieneartikel. Außerdem wird eine heiße Suppe ausgegeben. Franz Meurers war tief beeindruckt: „Das ist tätige Hilfe und spiegelt den Genossenschaftsgedanken auf vorbildliche Weise.“ Und er habe nicht damit gerechnet, dass es diese Not in dem Umfang in unserer Stadt gibt: „Dass es so etwas wie Hunger und Obdachlosigkeit auch am Niederrhein gibt, erschüttert mich.“
Günter Claßen betonte ausdrücklich, dass die Arbeit sowohl der Obdachlosenhilfe als auch der „Suppentanten“ exakt die Zielgruppe erreichen, die „Mensch der guten Tat“ von Anfang an im Blick hatte: „Und die, die uneigennützig im Verborgenen wirken, sollen wenigstens für einen Augenblick im Licht stehen.“ Horst Thoren ergänzte: „Neben den Schecks gibt es noch einen kleinen Sonderpreis. Die Helfer sind für das kommende Jahr zu einer Veranstaltung der KG eingeladen.“
Die zugeschalteten Vertreterinnen der beiden Organisationen Iris van Montfort-Eickhoff und Mona Kramer von den „Suppentanten“ und Tina Richter sowie Tanja Froböse von der Obdachlosenhilfe nutzen die Gelegenheit der Preisverleihung, um den Mönchengladbachern ein dickes Lob zu zollen: „Die Spendenbereitschaft ist groß. Wir sind mega stolz auf die Gladbacher.“ Die Hilfe tue in Zeiten der Pandemie besonders gut: „Die Bedürftigkeit ist größer geworden.“ Auf die Frage des Moderators, was sie denn im Augenblick besonders umtreibe, mussten die vier Frauen nicht überlegen: „Ehrenamtliche Helfer und Hilfe in jeglicher Form sind immer gerne gesehen.“
Wir sind mega stolz auf die Gladbacher
Zwei Hilfsorganisationen von "Mensch der guten Tat" ausgezeichnet
07.02.2022

Foto: Volksbank Mönchengladbach eG