Zahlen, Daten, Fakten
Die Volksbank Mönchengladbach eG mit ihren Niederlassungen in Erkelenz, Meerbusch und Willich ist gut und krisenfest durch das vom Ukraine-Krieg gekennzeichnete Geschäftsjahr 2022 gesteuert. Sowohl der Kredit- als auch der Einlagenbereich verzeichneten im abgelaufenen Geschäftsjahr ein gesundes Wachstum und die Risiken im Kreditgeschäft blieben hierbei unauffällig.
Wenngleich die geänderten Rahmenbedingungen in der zweiten Jahreshälfte zu einem Rückgang in der Baufinanzierung führten, sei das Geschäft keineswegs zum Erliegen gekommen. Insgesamt konnte die Genossenschaftsbank den bilanziellen Anteil des Kundenkreditvolumens um 128 Mio. Euro auf 1.515 Mio. Euro ausbauen (+ 9,2 %) und somit seinem regionalen Förderauftrag nachkommen.
Trotz der gesunkenen Sparquote wuchsen die bilanziellen Kundeneinlagen um 2,3 % auf 2.072 Mio. Euro, wobei sich der maßgebliche Teil hierbei auf den Sicht- und Anlagebereich konzentrierte.
Die Bilanzsumme erhöhte sich auf 2,68 Mrd. Euro. Die Volksbank Mönchengladbach eG ist eine von über 740 Volks- und Raiffeisenbanken und liegt damit bei einem Bilanzsummenvergleich unter den TOP 100.
Der Zinsüberschuss erhöhte sich im vergangenen Jahr um 14 Mio. Euro auf 56 Mio. Euro und wurde durch das außerbilanzielle Zinsergebnis positiv beeinflusst. Das Provisionsergebnis kletterte leicht auf 20 Mio. Euro und erreichte damit das gute Vorjahresniveau.
Neben einzelner Sondereffekte aus den Bereichen der Digitalisierung schlugen sich auch unter Berücksichtigung der durchgängigen Inflationsentwicklung insbesondere die steigenden Energiepreise in der allgemeinen Preissteigerung im Sachaufwand nieder und sorgten insgesamt für eine Erhöhung der Personal- und Verwaltungskosten um 10,0 %.
Der Vorstand zeigte sich mit dem Betriebsergebnis vor Bewertung in Höhe von 30 Mio. Euro bzw. mit einer Quote in Höhe von 1,13 % der durchschnittlichen Bilanzsumme insgesamt sehr zufrieden.
Die massiven Entwicklungen an den Börsen und der außergewöhnliche Zinsanstieg haben aber auch für einen erhöhten temporären Abschreibungsbedarf - wie bei allen anderen Kreditinstituten - bei den Eigenanlagen gesorgt. Der Vorstand geht jedoch davon aus, diese in den Folgejahren wieder aufholen zu können. Das Bewertungsergebnis im Bereich der Wertpapiere ist traditionsbedingt immer volatil und hat sich aufgrund der deutlichen Zinssteigerungen sehr negativ entwickelt und macht in Kombination mit dem positiven Bewertungsergebnis im Kreditgeschäft einen Saldo von 30,8 Mio. Euro aus.
Der vorläufige Jahresüberschuss in Höhe von rund 1 Mio. Euro ist unter Einbezug der wirtschaftlichen und geopolitischen Lage das Ergebnis einer vorausschauenden soliden Geschäftspolitik und wird von rund 410 MitarbeiterInnen regional getragen.
Die für Banken wichtige Kennzahl „Cost-Income-Ratio“ betrug 61,16 %.
Investitionen
Mit dem Neubau eines Wohn- und Geschäftshauses in Wegberg bekennt sich die Volksbank Mönchengladbach abermals zur Region und investiert in den kommenden zwei Jahren rund fünf Millionen Euro in den Neubau bzw. in die Ausstattung der neuen Volksbankfiliale.
Darüber hinaus hat die Volksbank im vergangenen Jahr mit der Eröffnung der neuen Filiale in Linnich ein Zeichen der engen Verbundenheit zur Region und zum Standort gezeigt.
Herausforderungen
Wie die Gesamtbranche musste auch die Volksbank Mönchengladbach angesichts der immer häufigeren Geldautomaten-Sprengungen reagieren. Da in den letzten 12 Monaten insgesamt 6 Sprengungen auf die Bank verübt worden sind und sich aktuell die Gefahrenlage weiter verschärft, ist die Verfügbarkeit der hauseigenen Geldautomaten für Ein- und Auszahlungen grundsätzlich in 6 Selbstbedienungsfilialen temporär nicht gegeben. Die dort angebotenen SB-Terminals für Kontoauszüge und Überweisungen stehen jedoch hier uneingeschränkt zur Verfügung. Die Kunden wurden bisher über diese Maßnahme durch vor-Ort Hinweisschilder und durch individuelle Informationsschreiben informiert.
Die Bank hat bisher die Sicherheitsempfehlungen der Behörden und Versicherung umgesetzt und dennoch diese geschäftspolitische Entscheidung als ad hoc Maßnahme unter dem Aspekt des Schutzes der Anwohner und als Prävention vor weiteren Sprengungen getroffen. Sobald sich die Lage ändert, werden die derzeit unvermeidbaren Vorsorgemaßnahmen den neuen Bedingungen angepasst.
Bei der Sprengung unserer Filiale in Lank am 19.10.2022 wurde nicht nur der Geldautomat, sondern auch die komplette Bankeinrichtung zerstört. Durch den entstandenen Schaden am Gebäude war ein Fortführen des Bankbetriebs nicht möglich und eine Sanierung der Bank-Räumlichkeiten nicht wirtschaftlich. Im Rahmen einer genossenschaftlichen Kooperation mit der benachbarten Volksbank haben unsere Lanker-Kunden daher ab sofort die Möglichkeit, das SB-Angebot der Volksbank Krefeld in Meerbusch, Schulstraße 1 kostenlos zu nutzen.
In der Nacht zum 10.01.2023 wurde nicht nur der Geldautomat zerstört, sondern auch die Filialräume unsere Filiale in Anrath schwer beschädigt. Aus diesem Grund wurde die SB-Stelle Neersen kurzfristig zu einem BeratungsCenter reaktiviert. Dort finden nun die Anrather-Kunden Ihre vertrauten Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner für Beratungen und andere Bankservices.
Die ebenfalls im Dezember 2022 zerstörte Filiale in Hardt konnte mittlerweile wieder ihren Betrieb aufnehmen. Derzeit läuft der Geschäftsbetrieb wieder an.
Personal- und Sozialbilanz
Zum Bilanzstichtag hat die Volksbank Mönchengladbach 410 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt, davon 28 Auszubildende und 141 Teilzeitkräfte. Der Personalaufwand liegt bei rund 28,3 Mio. Euro. Damit zählen wir zu den großen und zuverlässigen Arbeitgebern in der Region und fördern wie in den Vorjahren mit rund 350 TEUR die persönliche Aus- und Weiterbildung. Mit individuellen und flexiblen Arbeitszeitmodellen, mit erweiterten Zusatzleistungen wie zum Beispiel einem Dienstfahrrad (JobRad), aber auch mit mobilen Arbeitsplatzangeboten kommen wir besonders in der aktuellen Zeit unseren Beschäftigten entgegen und erfüllen die Anforderungen an einen modernen wie auch partnerschaftlichen Arbeitgeber.
Der Beitrag, den die Volksbank Mönchengladbach für ihre rund 30.000 Mitglieder und ihre Region leistet, bleibt weiterhin ungebrochen. Ablesbar ist dies beispielsweise auch an den ausgeschütteten Zweckerträgen in Höhe von 215.000 Euro an 239 Vereine, 14.000 Euro mehr als im Vorjahr.
Die 401 Vertreterinnen und Vertreter der Volksbank Mönchengladbach werden durch den Vorstand und Aufsichtsrat der Bank nach Fertigstellung der Jahresabschluss- und Prüfungsarbeiten über den Geschäftsverlauf des Jahres 2022 informiert. Die diesjährige Vertreterversammlung ist für den 24. Mai 2023 im Borussia-Park vorgesehen.