Volksbank unterstützt gesundes Frühstück

Viele kommen morgens ohne Brot zur Schule

16.06.2023

Pressemitteilung
Foto: Volksbank Mönchengladbach eG

Paul schneidet Paprika klein. Heute ist sein 15. Geburtstag. Trotzdem ist er früher aus dem Bett und steht schon um 7 Uhr am Schneidebrett: „Ich helfe gerne anderen, und ich möchte nicht, dass sie hungern.“

Die kurzzeitig als Küchenarbeitsplatz genutzte Schulbank steht in einem Klassenraum der Theo-Hespers-Gesamtschule. Paul ist gerade der einzige Schüler, der in der improvisierten Cafeteria mit den Vorbereitungen für das Frühstück beschäftigt ist. Denn zu seiner Unterstützung sind diesmal vier Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Volksbank Mönchengladbach eG gekommen. Sie sind Teil des Projekts "Wir helfen" und haben nicht nur 120 frische Brötchen dabei, sondern auch jede Menge Wurst, Käse, Frikadellen, Kirschtomaten und Obst.

Ann-Kristin Brüggemann nimmt zum erstem Mal an einem der ehrenamtlichen Arbeitseinsätze der Genossenschaftsbanker teil: „Unser Betriebsratsvorsitzender hat gefragt, wer unterstützen möchte. Und ich helfe gerne.“ Gemeinsam mit Kollegin Uschi Justen, und den Kollegen Andreas Ewerhardy und auch Sven Frauenkron, ist die Betriebsrätin an diesem Morgen im Dauereinsatz. In gut einer halben Stunde soll, nein, muss alles bereit stehen. Bis dahin müssen flink Brötchen aufgeschnitten, belegt und angerichtet sein. Erwartet werden bis zu 60 SchülerInnen.

Seit Ostern gibt es dieses gesunde Frühstück an vier Tagen in der Woche. Sylvia Vogelsang erzählt, „dass wir nicht länger mit ansehen konnten, dass so viele Kinder und Jugendliche morgens ohne Frühstück zu uns kommen, weil zuhause der Kühlschrank leer ist und die Eltern sich aus den verschiedenen Gründen nicht kümmern können oder auch wollen.“

Die Folgen seien nicht selten fatal, so auch Schulleiterin Raphaela Hahn: „Die Schülerinnen und Schüler klagen mittags über Kopfschmerzen, können sich nicht mehr konzentrieren und melden sich dann aus dem Ganztagsbetrieb ab. Und es kommt auf dem Schulhof durchaus auch zu aggressivem Verhalten.“

Als die Ursachen klar waren, war Handeln gefragt, so Anneliese Schäffer, die hauptamtlich die Schulbücherei der Gesamtschule betreut: „Unser Angebot hat sich von Mal zu Mal schneller herumgesprochen. Wir versuchen jeden Tag die Cafeteria mit leckeren und gesunden Sachen zu bestücken, auch mit Milch, Müsli und Getränken. Das ist manchmal nicht einfach, denn wir leben von Spenden. Aber alles ist besser als eine Tüte Chips.“

Mittlerweile hat sich die vorläufige Cafeteria gut gefüllt. Auf dem Weg zum Unterricht machen die Schülerinnen und Schüler noch schnell einen Zwischenstopp, um sich zum Beispiel auch eigens ein halbes Brötchen mit Marmelade zu schmieren.

Sven Frauenkron ist beeindruckt, wie gut das Angebot bei den Kindern und Jugendlichen ankommt. Auch wenn sie zu Beginn noch verschlafen und ein wenig muffelig erscheinen, bessert sich ihre Laune zusehends. Fröhlich klingt ihr Lachen, und an den Tischen kommt es zum intensiven Austausch untereinander. Frauenkon, selbst Vater von drei Kindern, meint: „Wir müssen alles tun, damit es den Kindern gut geht, denn sie sind unsere Zukunft.“

Kurz nach acht Uhr kehrt langsam wieder Ruhe ein. Schnell wird noch ein Brötchen mit Frikadelle mitgenommen, dann beginnt auch schon das Saubermachen. Betriebsratsvorsitzender Andreas Ewerhardy zieht eine positive Bilanz: „Unser Einsatz heute ist der erste nach Corona. Und es hat sich wieder einmal gezeigt, wie wichtig unsere ehrenamtliche Arbeit ist.“ Sein Appell: „Jeder Verein, jede Initiative kann sich bei uns um unseren Einsatz ,,Wir helfen", bewerben.“

Uschi Justen hat nicht gezählt, wie oft sie schon in ihrer Freizeit geholfen hat. Aber sie schaut schon auf den nächsten Einsatz: „Unser Team funktioniert immer gut zusammen.“

Lehrerin Anne Aslanidou (unterrichtet u.a. Englisch) lässt zufrieden den Blick über die nahezu abgeräumten Tische schweifen: „Wir sind froh, dass wir damals die Reißleine gezogen haben.“ Nach den Sommerferien soll die improvisierte Cafeteria einen festen Raum erhalten.


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