Es sind die Ahorn Sämlinge, die sich ungehemmt ausbreiten. Andreas Ewerhardy hebt mit zwei Volksbank Kollegen die Gitter der Rampe hoch, die zum Gartengelände des Arbeitslosenzentrums hochführt: „Wir legen nun Folie aus, damit sich künftig keine Sämlinge oder Wildkräuter mehr ansiedeln können.“ Die Arbeit der drei von der Genossenschaftsbank ist schweißtreibend. Dennoch ist der Vorsitzende des Volksbank Betriebsrates zu Scherzen aufgelegt: „Nun sind hier die Profis am Werk.“ Eigentlich wären sie an diesem Samstagvormittag deutlich mehr gewesen, aber die diesmal fehlenden Kolleginnen und Kollegen sind bei einem Bank internen Lehrgang: „Aber wir werden das auch ohne sie schaffen.“
Die Beschäftigten der Volksbank Mönchengladbach eG sind im Rahmen ihres ehrenamtlichen Projektes „Wir helfen“ schon zum vierten Mal im und für das ALZ im Einsatz, schätzt Andreas Ewerhardy: „Wir stellen unsere Muskelkraft gerne zur Verfügung. Jeder Verein oder jede Initiative kann sich an uns wenden. Wenn es passt, dann kommen wir vorbei und bringen natürlich auch unser Arbeitsmaterial und -gerät mit.“
Das ehrenamtliche Projekt haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schon vor einigen Jahren aus der Taufe gehoben, „um auch nach außen und in unserer Freizeit zu zeigen, dass wir die Themen soziale Verantwortung in und für die Region, sowie Nachhaltigkeit, nicht nur im Beruf leben.“ Man fühle sich dem Volksbankslogan „Einer für Alle, Alle für einen“ eng verbunden. Das Projekt erfreue sich von Beginn an einer großen Beliebtheit im Geschäftsgebiet der Volksbank, das sich von Mönchengladbach aus über Willich, Meerbusch und Erkelenz erstreckt.
Diese Form der sozialen Verantwortung könne man nicht hoch genug einschätzen, meint Karl Sasserath, der das ALZ führt: „Wir erfahren damit ein hohes Maß an Anerkennung. Und die Kooperation von Volksbank, ALZ, Huma, Mags, EWMG, und Stadt sucht seinesgleichen.“
Gerade ist er dabei die vier Obstbäumchen, Apfel, Kirsch und Quitte, freizuschneiden, die er für den Garten gekauft hat: „Wir wollen hier keinen Ziergarten anlegen. Es soll eine Wildblumenwiese bleiben. Allerdings muss das Gelände zweimal im Jahr gemäht werden.“
Dr. Andreas Wünstel ist Biolehrer am Stiftisch Humanistischen Gymnasium. Er freut sich, dass das ALZ gleich nebenan seine solziale Arbeit tut. Er ist gerade dabei mit einem „altersschwachen Elektromäher“ eine große Fläche freizuschneiden, auf der ein Schulgarten entstehen soll: „Damit die Schülerinnen und Schüler einmal sehen, was aus Gemüse werden kann. Sie sollen ein Gefühl für Pflanzen bekommen.“
In die Erde sollen heute u.a. noch Blaubeersetzlinge. Wünstel wird dabei tatkräftig von Joel und Simon unterstützt. Beide gehen in der 8a und heben mit dem Spaten Löcher für die Pflanzen aus. „In Bio kam die Idee auf, dass wir uns beteiligen“, erklärt der 14-Jährige Simon. Jeder habe sich dann ein besonderes Projekt ausgesucht. Da z.B. nebenan am Tisch die Insektenhotels schon beinahe fertig sind, „helfen wir hier.“
Kathrin Jentjens vertritt die Neuen Auftraggeber. Die Gesellschaft ist ebenfalls seit Jahren in die Arbeit am ALZ eingebunden: „Wir kümmern uns um Kunst im Bürgerauftrag. Neben der aktuellen Gartenarbeit ist uns der Aspekt der Begegnung sehr wichtig. Nachbarn helfen Nachbarn.“ Alle Beteiligten seien zwar keine Gartenexperten, aber darum gehe es ja auch nicht: „Die Neugier bei den Schülerinnen und Schüler zu wecken, auf den Garten und auf die Menschen, das ist doch ein großer Erfolg.“ So werde man sich nach getaner Arbeit „mit allen zusammensetzen und gemeinsam grillen.“
Karl Sasserath mag auf die Unterstützung durch die Volksbank Mönchengladbach eG nicht mehr verzichten: „Die Genossenschaftsbank unterstützt uns schon seit vielen Jahren. Im Rahmen von `Wir helfen´ wurde damals in einer ersten Aktion ein Gartenhaus errichtet.“
„Wer sich um die ehrenamtliche Hilfe der Volksbankbeschäftigten bewerben will, kann dies gerne unter wirhelfen@voba-mg.de tun“, rät Andreas Ewerhardy.
Weitere Infos unter: www.voba-mg.de, www.neueauftraggeber.de, http://www.arbeitslosenzentrum-mg.de