Eva Mehn reicht der Frau mit dem gelben Einkaufskorb lächelnd einen Salatkopf. Als die Kundin neben Karotten auch noch ein ganz bestimmtes Gemüse möchte, klärt sie freundlich auf: „Bei uns heißen sie Zucchini.“ Auch an den anderen Ausgabetischen der Tafel Meerbusch hilft e.V. geht es an diesem späten Vormittag freundlich und hilfsbereit zu.
Einige der hilfsbedürftigen Menschen hatten sich bereits vor der eigentlichen Ausgabezeit am Eingang des großen Saals der Heilig-Geist-Kirche an der Karl-Arnold-Straße eingefunden. Geduldig warten sie die Überprüfung ihrer Berechtigungskarte ab, bevor sie eingelassen werden. Sie kennen das Prozedere längst. Alle zwei Wochen im Wechsel haben sie nach einem ausgeklügelten Plan die Möglichkeit Obst, Milchprodukte, Brot oder andere gespendete Waren in Empfang zu nehmen.
Der Meerbusch hilft e.V. hat an diesem Tag einen besonderen Besucher zu Gast. Sven Frauenkron, er ist der Generalbevollmächtigte der Volksbank Mönchengladbach eG. Er ist nicht nur neugierig auf das soziale Engagement, er hat auch einen Scheck über 2.500 Euro dabei, den er symbolisch an den Vorsitzende des Vereins Dirk Thorand überreicht. Der Genossenschaftsbanker ist „jedesmal wieder beeindruckt, mit welchem Engagement sich die Ehrenamtler in den Dienst der guten Sache stellen.“ Diese gelebte Solidarität habe viel mit der langen Tradition des Volksbank gemein: „Bei uns gilt im Beruf wie auch im Privaten das Motto: Einer für alle, alle für einen.“
Pro Ausgabetag nutzen in Büderich zwischen 80 und 90 Familien die Möglichkeit sich mit den angebotenen Lebensmitteln versorgen zu können, erklärt Dirk Thorand: „Dahinter verbergen sich rund 300 Personen. Mit unseren drei Ausgabestellen, also auch in Osterath und in Lank-Latum, versorgen wir regelmäßig etwa 900 Personen.“ Der festgelegte Rhythmus in Büderich sei dem Umstand geschuldet, „dass wir ansonsten den Ansturm nicht bewältigt bekommen.“ Zudem gelte es die Helfer zu entlasten, die pro Schicht gut fünf Stunden zu tun haben.
Etwa 25 Ehrenamtler bilden das Team Büderich. Eva Mehn ist seit der ersten Stunde dabei, seit 2017 also. Die 78-Jährige begegnet allen Kunden freundlich respektvoll und zugewandt. Wo sie kann, berät sie auch: „Ich möchte etwas tun was anderen Menschen Freude macht, die Bedürftigen unterstützen.“ Und dann fügt die Seniorin verschmitzt lächelnd hinzu: „So kann ich meine Freizeit sinnvoll gestalten.“
Die Sinnhaftigkeit und die enorme soziale Bedeutung der Tafeln sei vor allem der Grund, „warum wir die Tafeln in unserem Geschäftsgebiet seit Jahren unterstützen“, erklärt Sven Frauenkron, „und das werden wir auch in Zukunft tun.“
Eine Zusage die Dirk Thorand natürlich freut. Der umtriebige Vorsitzende von Meerbusch hilft e.V. hat für jede Geldspende die passende Verwendung. Gerade hat er ein besonders großes Projekt vor Augen: „Wir planen in Strümp ein Sozialkaufhaus. Damit können wir gut unsere vielfältigen Aktivitäten bündeln.“
