Volker Klemm und Carsten Thören, Vorstände der Volksbank Mönchengladbach eG, hörten mit Freude, dass die Spendenbereitschaft der Hückelhovener ungebrochen hoch: „Das ist beachtlich, denn das wird nicht überall in Deutschland von den Tafeln berichtet.“ Einmal mehr zeige sich, dass diese gelebte Hilfe zur Selbsthilfe „unverzichtbar und nicht hoch genug zu bewerten ist. Wir kommen aus dem Genossenschaftswesen und diese Einstellung ist eine der tragenden Säulen der Volks- und Raiffeisenbanken.“
Heinz-Josef Schmitz, 1. Vorsitzender der Hückelhovener Tafel, hat auch gleich eine Erklärung für dieses selbstlose Engagement der Menschen: „Wir kommen aus dem Bergbau, da hilft man sich. Das ist das Bergarbeitergen.“
Den Scheck über 2.500 Euro nimmt er gerne an, „denn wir haben in unserem Tafel Depot in Baal noch einige Umbaumaßnahmen geplant. Da kommt des Geld gerade recht.“ Um Finanzfragen gehe es eigentlich immer: „Wir müssen einen neuen Kühltransporter anschaffen. Zum Glück gibt uns die Stadt 10.000 Euro zu den Anschaffungskosten dazu. Insgesamt stellen wir fest, dass in diesem Jahr erfreulich viele Geldspenden zusammenkommen.“
Die Tafel in Hückelhoven versorgt mit 120 Ehrenamtlern regelmäßig rund 1.350 Menschen in Hückelhoven und in Wassenberg, so Schmitz: „Darunter sind 450 Kinder.“ In Hückelhoven sei die Zahl der armutsbetroffenen Menschen in letzter Zeit deutlich nach unten gegangen: „Das liegt auch an den Ukrainern, die mittlerweile eine Arbeit gefunden und sich integriert haben.“
Derzeit hat er einige jüngere Ehrenamtler in seinem Team. „Trotzdem liegt der Altersdurchschnitt bei 64,7 Jahren. Sie können sich vorstellen was das bedeutet. Die Männer und Frauen sind quasi über die ganze Woche verteilt im Einsatz.“ Man könne diese zögerliche Haltung der jungen Generation durchaus verstehen, bricht er eine Lanze für diese Menschen. „In deren Familien müssen oft beide Partner arbeiten, wo bleibt da noch Zeit für das Ehrenamt? Das ist eine echte Herausforderung. Da müssen neue Wege her.“ Warum nicht ehrenamtliche Arbeitsplätze an Samstagen einrichten. Dem können Klemm und Thören nur zustimmen: „Unser Projekt Wir helfen läuft seit Jahren erfolgreich. Sei es einen Friedhof mit Frühlingsblühern bepflanzen oder auch mal einen Kindergarten streichen.“
Montag, Dienstag und Donnerstag würden in Hückelhoven am Friedrichplatz die gespendeten Lebensmitteln verteilt, am Mittwoch habe an der Ottostraße in Baal das Tafel Depot geöffnet und freitags fände die Lebensmittelausgabe im Campanushaus, An der Kreuzkirche, statt: „Dort bringen wir die Ware hin die wir am Freitagmorgen eingesammelt haben.“
Eine seiner Sorgen können die beiden Volksbanker dem 1. Vorsitzenden der Tafel nehmen: „Wir werden auch im kommenden Jahr wieder spenden. In diesem Jahr haben wir an die Tafeln in unserem Geschäftsgebiet insgesamt 15.000 Euro gegeben.“